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Hansestadt
Roermond

Hanse-städte



Hanse-stadt Roermond
Charlotte Ruys - Janssen
Übersetzung Detlef Claessen

Der Anfang:
Roermond war ein bedeutender Handelsplatz an der Maas und deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass sie die erste Limburgische Stadt war, die sich der HANSE anschloß. Die HANSE war eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Genossenschaft von reisenden Kaufleuten, die sich später zu einer Genossenschaft handeltreibender Städte entwickelte.



Function:
Ursprünglich bestand die HANSE nur aus baltischen Städten. Aber schon bald schlossen sich weitere Städte an und so wurde die HANSE immer mächtiger. Sie hielten regelmäßig Versammlungen (HANSETAG) ab, bei denen wichtige Beschlüsse gefaßt und untereinander Absprachen gemacht wurden, um ihre Handelsvorteile zu beschützen. So zum Beispiel das Lagerrecht für die eigene Ware und der Lagerzwang für die Ware fremder Kaufleute und weitere Privilegien. Von hier wurden Waffen, Salz, Bier Wein, Kohle und natürlich Baumwolltuch (bei dem Roermond eine bedeutende Rolle spielte) nach Osten befördert, und auf dem Rückweg wurden Häute, Pelze, Wachs, Honig, Heringe und Holz mitgebracht.



"Als Markenzeichen für echtes "Roermonder Leinentuch" wurde ein Bleisiegel an das Tuch geklemmt".

 

Blütezeit:
In der Blütezeit der HANSE bestand der Bund aus mehr als 200 Mitgliedern! Die Hansestädte erfuhren nicht nur einen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern die Handelsbeziehungen führten auch zum kulturellen, architektonischen und philosophischen Austausch. Dies äußerte sich in imposante neue Bauwerke, prächtige Kaufmannshäuser, eindrucksvolle Handelsniederlassungen und starken Stadtmauern. Diese Städte zogen auch Maler, Baumeister, Dichter und Philosophen an, die für eine Blütezeit auf kulturellem und künstlerischem Gebiet sorgten.

Zulassung Roermond:
Wann genau Roermond Mitglied der HANSE wurde ist nicht ganz deutlich. In einem Dokument vom 24. September 1437 ersucht Roermond um Zulassung in der HANSE. Aber verschiedener Sachkundiger zufolge, geht es hier um einen "Wieder-Eintritt". Roermond betrieb schon vor 1437 Handel mit verschiedenen Hansestädten. In den Hanse-Verträgen nach 1441 taucht Roermond als Teilnehmer auf, weshalb andere dieses Jahr als Beitritt ansehen. Tatsache ist, dass Roermond schon seit dem frühen Mittelalter Handel mit anderen Hansestädten trieb. Die Stadt Roermond war vor allem berühmt wegen ihres Baumwolltuchs. Ebenso war sie ein bedeutender Transithafen für viele Produkte aus Dinant, Lüttich und Namur.



Niedergang Hanse:
Der Niedergang der alten HANSE wurde verursacht durch die aufkommenden nationalen und territorialen Ökonomien, die keinen Raum für eine überregionale Handelsgemeinschaft ließen. Der letzte HANSETAG fand 1669 in Lübeck statt.

Neue Hanse:
Die HANSE lebt! Die Städte, die ehemals zur alten HANSE gehörten, haben sich nun wieder vereinigt in einem neuen HANSE-Bund, von dem Roermond natürlich auch wieder ein Teil ist. Hierbei geht es vornehmlich um einen kulturellen Austausch und um den Bürgern dieser Städte die Geschichte der HANSE bewußt zu machen. Ebenso strebt man nach einer Verbrüderung (der Menschen) über die Landesgrenzen hinweg. Eine neue Form der Friedensbewegung in Europa.